- Lure
- Lu|re 〈f. 19; Mus.〉 nord. Blasinstrument aus der Bronzezeit, S-förmiges Horn mit verzierter Scheibe an einem Ende [<anord. luðr „hohler Stamm; Trompete“]
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Lure[nordisch] die, -/-n, ein zur Familie des Horns gehörendes Blasinstrument aus Bronze, das im Norden Kreis der jüngeren Bronzezeit (12.-7. Jahrhundert; Funde aus Moordeponien in Dänemark und Südschweden) belegt ist und vermutlich öffentlichen kultischen Zwecken (Kivik) diente. Die Lure besteht aus einem verdreht s-förmig gewundenen Rohr von 2-3 m Länge, das aus mehreren gegossenen Teilen zusammengesetzt ist und meist mit einem flachen Zierteller endet. Das Mundstück ist konisch oder kesselförmig. Der Klang noch spielbarer Instrumente ist posaunenartig, doch ist für die alte Zeit wohl ein rauerer Ton anzunehmen. Der Umfang reicht bis zum 12. Naturton. Über die Spielweise wurden zahlreiche Vermutungen angestellt, u. a. dass zwei oder mehr Luren derselben Stimmung wechselnd vier oder fünf Töne aus dem unteren Bereich der Naturtonreihe spielten, wodurch ein in sich bewegter Klang (wie beim Geläut von Kirchenglocken) entsteht. - In Skandinavien bezeichnete man bis ins 19. Jahrhundert auch Rinden- und Holztrompeten als Luren.H. C. Broholm: The lures of the Bronze Age (Kopenhagen 1949).* * *
Lu|re, die; -, -n [norw. lur < aisl. luȓr]: germanisches Blasinstrument mit einem langen s-förmigen Rohr, das in einer verzierten Scheibe endet.
Universal-Lexikon. 2012.